Pyelonephritis: Symptome, Ursachen und Behandlung

Eine Niereninfektion, auch bekannt als Pyelonephritis, ist eine relativ häufige Erkrankung. Wir beschreiben in diesem Artikel die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.
Pyelonephritis: Symptome, Ursachen und Behandlung
Diego Pereira

Geprüft und freigegeben von el médico Diego Pereira.

Letzte Aktualisierung: 23. Februar 2023

Pyelonephritis ist eine bakterielle Infektion, die eine Entzündung der Nieren verursacht. Einigen Schätzungen zufolge werden durchschnittlich 17 Fälle pro 10 000 Einwohner bei Frauen und 4 Fälle pro 10 000 Einwohner bei Männern gemeldet. Pyelonephritis wird manchmal auch einfach als Niereninfektion oder Nierenentzündung bezeichnet und gilt als eine Art von Harnwegsinfektion.

Die Erkrankung wird in akute und chronische Formen unterteilt. Bei ersteren handelt es sich um isolierte Infektionen mit leichten, mittleren oder schweren Symptomen. Im zweiten Fall handelt es sich um wiederkehrende Infektionen, die mit zahlreichen Komplikationen verbunden sind. Es gibt auch eine xanthogranulomatöse Pyelonephritis, die eine schwere Nierenschädigung verursacht. Wir erläutern dir in diesem Artikel Symptome, Ursachen und Behandlung dieser Erkrankung.

Symptome der Pyelonephritis

Das Besondere an der Pyelonephritis ist, dass die Symptome meist plötzlich auftreten, meist innerhalb von ein paar Stunden oder ein paar Tagen. Die Anzeichen beginnen in der Regel leicht und können je nach Grad der Infektion mittelschwer oder schwerwiegend sein. Hier sind die wichtigsten Symptome:

  • Schwäche und Müdigkeit.
  • Appetitlosigkeit.
  • Magenbeschwerden.
  • Schmerzen im unteren Rücken.
  • Frösteln.
  • Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen.
  • Ein dringendes Bedürfnis, die Blase zu entleeren.
  • Fieber.
  • Übelkeit und Erbrechen.
  • Blut im Urin.
  • ungewollter Gewichtsverlust.

Es kann auch sein, dass die Patientin oder der Patient Schmerzen in einer der Rippenwirbelflanken verspürt. Eine oder beide Nieren können betroffen sein, sodass sich die Empfindlichkeit und die Schmerzen auf beide Flanken konzentrieren können. Die Erkrankung kann mit einer Blasenentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Beckenentzündung, Blinddarmentzündung, einem Bauchabszess, einem Harnwegsverschluss und einer Eileiterschwangerschaft verwechselt werden.

Ursachen der Pyelonephritis

Pyelonephritis: Symptome, Ursachen und Behandlung
Patient:innen mit Diabetes mellitus sind besonders anfällig für die Entwicklung einer Pyelonephritis und anderer Infektionen.

Nach Angaben von Forscher:innen sind bis zu 80 % der Pyelonephritis-Fälle auf eine E. coli-Infektion zurückzuführen . Auch andere gramnegative Bakterien wie Proteus, Enterobacter und Klebsiella können Episoden verursachen. Aus diesem Grund sind bakterielle Infektionen für die meisten Niereninfektionen verantwortlich, obwohl in einem kleinen Prozentsatz der Fälle auch Viren dafür verantwortlich sein können.

Die Bakterien stammen fast immer aus der Darmflora des Patienten. Es gibt zwei Hauptwege, auf denen Bakterien in die Niere gelangen können: über eine aufsteigende Infektion aus dem unteren Harntrakt oder über den hämatogenen (aus dem Blut stammenden) Weg. Letztere Infektionen sind seltener, sodass sie fast immer den ersteren Weg nehmen.

Wenn die Erkrankung auf einem aufsteigenden Infektionsprozess basiert, setzen sich Bakterien oder Viren zunächst an den Epithelzellen der Harnröhrenschleimhaut fest. Dann wandern sie über die Harnröhre in die Blase und von dort aus in die Nieren.

Aufgrund physiologischer und hormoneller Variablen ist dieser Typ häufiger bei Frauen anzutreffen. Wenn die Ursache auf den hämatogenen Weg zurückzuführen ist, geht sie in der Regel mit einem geschwächten Immunsystem einher.

In seltenen Fällen können Bakterien von anderswoher kommen und sich in den Nieren festsetzen. Wir wollen uns einige Risikofaktoren für Pyelonephritis ansehen, die von Expert:innen genannt werden:

  • Diabetes mellitus, eine Form der Immunsuppression, Stressinkontinenz und angeborene Anomalien des Harntrakts.
  • Menschen mit einem Blasenkatheter.
  • Männer, die häufig ungeschützten Analsex haben.

Vesikoureteraler Reflux, Nierensteine, Prostatahypertrophie und Blasennervenschäden sind ebenfalls Risikofaktoren für Pyelonephritis. Im Krankenhaus erworbene Infektionen können der Beginn dieser Episoden sein. Die Ursachen sind vielfältig und aus der Familienanamnese kann man die Erkrankung ableiten.

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Diagnose und Behandlungsalternativen

Pyelonephritis: Symptome, Ursachen und Behandlung
In vielen Fällen ist eine ambulante Behandlung mit oralen Antibiotika ausreichend. In anderen Fällen kann jedoch eine Einweisung ins Krankenhaus erforderlich sein.

Eine Urinanalyse und das Ansetzen einer Kultur können eine Pyelonephritis bestätigen. In einigen Fällen können zusätzliche Tests durchgeführt werden, zunächst einmal deshalb, um zugrundeliegende Komplikationen zu erkennen, die den Zustand verursachen könnten. Zum Beispiel kämen hier infrage: Ein Ultraschall der Nieren, das Röntgen der Nieren, eine Zystourethrographie und eine Spiral-CT.

Der Behandlungsplan hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Da unbehandelte Schübe zu Nierenschäden, schweren Infektionen und Sepsis führen können, muss die Krankheit behandelt werden. Einigen Schätzungen zufolge bessern sich bis zu 90 % der Fälle mittels einer ambulanten Behandlung. Nur 10 % dieser Patient:innen mit mittelschweren oder schweren Symptomen müssen ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Episoden werden mithilfe von Antibiotika behandelt, zumindest wenn die Auslöser Bakterien sind. Leichte bis mittelschwere Fälle werden mit oralen Antibiotika behandelt, die ein bis zwei Wochen lang eingenommen werden können. Schwere Fälle werden im Krankenhaus behandelt, meist mit intravenösen Medikamenten. Dabei sollte sich der Patient oder die Patientin ausruhen und viel Wasser trinken.

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Was kann man zur Vorbeugung tun?

Es gibt keine 100%ig wirksamen Mittel, um einer Pyelonephritis vorzubeugen, aber es gibt einige Dinge, die du beachten kannst. Wenn du zukünftige Episoden einer Pyelonephritis vermeiden willst, solltest du Folgendes bedenken:

  • Vermeide die Verwendung von Spermiziden.
  • Vermeide Spülungen und die Verwendung von Deosprays für die Scheide.
  • Lasse Harn nach dem Geschlechtsverkehr.
  • Trinke über den Tag verteilt viel Flüssigkeit.
  • Geh auf die Toilette, sobald du das Bedürfnis dazu verspürst.
  • Benutze Binden anstelle von Tampons.
  • Dusche statt zu baden.
  • Vermeide es, eng anliegende Kleidung zu tragen, insbesondere Hosen und Unterwäsche.
  • Auf der Toilette ist die “Abwisch-Richtung” von vorne nach hinten.
  • Halte Grunderkrankungen unter Kontrolle.

Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von Stress stärken das Immunsystem und können dabei unterstützen, wiederkehrende Infektionen zu vermeiden. Wenn letzteres der Fall ist, zögere nicht, Fachleute zu konsultieren. Wiederkehrende Episoden von Pyelonephritis stehen meist im Zusammenhang mit einem größeren Problem, und die Nieren können dadurch ernsthaft geschädigt werden.



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