Das Syndrom des unsichtbaren Kindes

Das Syndrom des unsichtbaren Kindes bezieht sich auf die Folgen der mangelnden Zuneigung, Zuwendung und Aufmerksamkeit der Eltern gegenüber ihren Kindern. Wir untersuchen die Merkmale und die Folgen dieses Syndroms.
Das Syndrom des unsichtbaren Kindes
Laura Ruiz Mitjana

Geprüft und freigegeben von la psicóloga Laura Ruiz Mitjana.

Letzte Aktualisierung: 21. Januar 2023

Das Syndrom des unsichtbaren Kindes ist ein informeller Begriff, der sich auf emotionslose Erfahrungen in der Eltern-Kind-Beziehung bezieht. Es handelt sich weder um eine psychologische Diagnose noch um einen Begriff, der unter Fachleuten offiziell verwendet wird. Dennoch beschreibt er sehr gut die Erziehungssituationen, in denen Kinder von ihren Eltern fast unbemerkt bleiben.

Die Folgen des Aufwachsens als unsichtbares Kind sind vielfältig und sehr komplex. Die emotionale und psychosoziale Entwicklung ist in den ersten Jahren an die unmittelbare Familie (Mutter und Vater) gebunden.

Wenn es in dieser Beziehung Probleme gibt, entstehen auf beiden Ebenen Nachteile, die bis ins Erwachsenenalter anhalten. Heute schauen wir uns an, was das Syndrom des unsichtbaren Kindes ist, wobei der Schwerpunkt auf den langfristigen Folgen liegt.

Merkmale des Syndroms des unsichtbaren Kindes

Das Syndrom des unsichtbaren Kindes
Wer unter dem Syndrom des unsichtbaren Kindes leidet, hat oft soziale und psychologische Schwierigkeiten.

Das Syndrom des unsichtbaren Kindes zeichnet sich durch eine Reihe von Merkmalen, Einstellungen und Verhaltensweisen aus, die eine Reaktion auf die Vernachlässigung durch die Eltern sind. Sie tritt in den ersten Lebensmonaten auf und festigt sich, wenn das Kind wächst und sich entwickelt. Generell können wir die folgenden Merkmale hervorheben:

  • Introvertierte Persönlichkeit.
  • Übertriebener Gehorsam.
  • Die Neigung, anderen zu gefallen.
  • Gereiztheit und Weinen.
  • Überbordende Fantasie.
  • Probleme bei sozialen Kontakten.
  • Rückzug.
  • Ständige Schuldgefühle.
  • Übertriebene Unabhängigkeit.
  • Die Tendenz, sich vor anderen zu beweisen.

Dies sind die Hauptmerkmale des Syndroms des unsichtbaren Kindes, obwohl wir in der Praxis noch viele weitere finden können. Anfänglich äußert es sich durch Reizbarkeit und Weinen. Dabei handelt es sich um natürliche Reaktionen, die darauf abzielen, die Aufmerksamkeit der Eltern auf sich zu ziehen, sodass die anderen Merkmale nur dann vorhanden sind, wenn über einen längeren Zeitraum kein Zuneigungsbekundung erfolgt.

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Folgen des Syndroms des unsichtbaren Kindes

Die Auswirkungen der Eltern-Kind-Beziehung auf die emotionale und psychosoziale Entwicklung des Kindes im Jugend- und Erwachsenenalter werden oft ignoriert.

Es ist bekannt, dass sich die emotionale Bindung zwischen Eltern und Kindern allmählich festigt und die emotionale Ausdrucksfähigkeit der Eltern in der frühen Kindheit gegenüber ihren Kindern vielfältige Auswirkungen hat. Wir können nicht alle Folgen des Syndroms des unsichtbaren Kindes aufzählen, deshalb hier ein paar Ideen zum Thema.

Geringeres Selbstwertgefühl

Forscher haben herausgefunden, dass die Zuneigung, die Eltern ihren Kindern entgegenbringen, einen Einfluss auf das Selbstwertgefühl hat. Wenn junge Menschen mit mehr Zuneigung konfrontiert werden, zeigen sie ein höheres Selbstwertgefühl; bei mangelnder Zuneigung ist das Gegenteil der Fall.

Emotionale Zurückweisung löst beim Kind eine Reihe von Reaktionen aus, die denen ähneln, die auftreten, wenn es mit einer Situation des Verlassenseins konfrontiert wird.

Gefühle der Minderwertigkeit und Wertlosigkeit treten auf, die sich verstärken, wenn die Haltung der Eltern länger anhält. Das Kind stellt seine Existenzberechtigung, seine Bedeutung in der Welt und den Wert, den es für seine Eltern hat, infrage. Infolgedessen leidet ihr Selbstwertgefühl, was sich in der Jugend und im Erwachsenenalter fortsetzen kann.

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Emotionale Belastung im Erwachsenenalter

In einem 2010 im Journal of Epidemiology and Community Health veröffentlichten Artikel wurde festgestellt, dass die Bindung der Mutter zu ihrem Kind in den ersten acht Lebensmonaten die emotionale Belastung des Kindes im Erwachsenenalter vorhersagt.

Ein hohes Maß an Bindung in dieser kritischen Phase führt zu weniger emotionaler Belastung im Erwachsenenalter. Umgekehrt führt ein unzureichender Affekt, also ein beobachtbares Verhaltensmuster als Ausdruck einer subjektiven Emotion, zu größerem Leid.

Viele affektive Störungen, wie Angst und Depression, haben ihren Ursprung in der Kindheit. In dieser Zeit können als Folge des Syndroms des unsichtbaren Kindes Merkmale einer Angststörung und einer depressiven Störung auftreten.

Wenn nicht richtig damit umgegangen wird und die emotionale Ablehnung bestehen bleibt, können sich diese zu akuteren Episoden im Erwachsenenalter entwickeln.

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Probleme bei der Bewältigung von Stresssituationen

Das Syndrom des unsichtbaren Kindes

In einer 2019 im Journal of Family Psychology veröffentlichten Arbeit wurde festgestellt, dass die elterliche Zuneigung zu ihren Kindern in der frühen Kindheit das Bewältigungsverhalten ihrer Kinder im Erwachsenenalter beeinflusst.

Wir können Bewältigung auf zwei Arten kategorisieren: emotionale Bewältigung und problemorientierte Bewältigung. Beide sind laut der Studie betroffen, was vielfältige Auswirkungen auf das Wohlbefinden hat.

Das Erwachsenenalter erfordert andere Bewältigungsstrategien. Zum Beispiel in Beziehungen, bei der Arbeit, bei finanziellen Verpflichtungen und so weiter. Das Syndrom des unsichtbaren Kindes kann zu Problemen bei der Bewältigung von Stresssituationen verschiedener Art führen. Um nur ein Beispiel zu nennen: der Tod eines Haustiers oder eines geliebten Menschen.

Reduzierte Resilienz

Resilienz ist die Fähigkeit, sich von widrigen Lebenssituationen zu erholen. Expert:innen vermuten, dass die Bindungserfahrungen der Eltern mit ihren Kindern dem Nachwuchs ein bestimmtes Verhalten vermitteln.

Infolgedessen können in Krisenszenarien Züge von Frustration, Hilflosigkeit, Verwirrung, Probleme, die Ruhe zu bewahren, usw. auftreten.

Probleme in der psychosozialen und moralischen Entwicklung

Schließlich kann das Syndrom des unsichtbaren Kindes auch zu Problemen in der psychosozialen und moralischen Entwicklung führen. Forscher:innen argumentieren, dass dies ein weiterer Aspekt ist, wie körperliche und emotionale Zuneigung das Wohlbefinden von Kindern beeinflusst.

Die Folgen des Status des unsichtbaren Kindes sind Beeinträchtigungen des sozialen Funktionierens, des Schließens oder Behaltens von Freundschaften und der Entwicklung von Gewohnheiten, die gegen den moralischen Status verstoßen.

Erfahrungen von Zuneigung, Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit sind in der Kindheit unerlässlich. Wir haben nur einige der Folgen erwähnt, aber wenn diese drei Qualitäten fehlen, lassen sich die daraus resultierenden Probleme dutzendweise aufzählen. Daher ist es sehr wichtig, eine starke Bindung zu den Kindern aufzubauen, denn das bringt viele Vorteile mit sich, die bis ins Erwachsenenalter reichen.



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