Wie du dich in Gelassenheit übst und dich besser fühlst

Hast du das Gefühl, dass du in deinem Leben häufiger einmal eine "Verschnaufpause" brauchst? In diesem Artikel erfährst du von 10 Möglichkeiten, wie du Gelassenheit im Alltag praktizieren kannst.
Wie du dich in Gelassenheit übst und dich besser fühlst
Laura Ruiz Mitjana

Geprüft und freigegeben von la psicóloga Laura Ruiz Mitjana.

Letzte Aktualisierung: 14. Februar 2023

Unter dem Begriff Gelassenheit versteht man die Eigenschaft, gelassen zu sein. Das englische Wort “serene” ist ein Wort, das vom lateinischen Begriff serenus abgeleitet ist, was so viel bedeutet wie “klar”, “sauber” oder “unaufgeregt”. Gelassenheit zu praktizieren beginnt daher mit Gewohnheiten, Handlungen oder Routinen, die für geistige und körperliche Ruhe sorgen. Wenn du das Gefühl hast, dass du in deinem Leben dringend mehr Gelassenheit braucht, haben wir heute 10 Tipps zusammengestellt, wie du Gelassenheit lernen kannst.

Es gibt kein Patentrezept, um Gelassenheit zu praktizieren. Einige allgemeine Gewohnheiten können dein tägliches Leben jedoch positiv verändern. Sie unterstützen dich dabei, den Auswirkungen von Stress, Anspannung und Angst entgegenzuwirken und die allgemeine Unzufriedenheit, die man vielleicht manchmal verspürt, zu lindern. Mal sehen, was sich da alles tun lässt und was die Wissenschaft dazu sagt.

10 Wege, Gelassenheit zu praktizieren, um sich besser zu fühlen

Einige Expert:innen schlagen vier “Eckpfeiler” vor, um Gelassenheit zu erreichen: Sinnsuche, Harmonie, eine positive Einstellung und Lebensstil. Menschen, denen es gelingt, ein Gleichgewicht zwischen diesen vier Polen herzustellen, erleben vermehrt innere Ruhe, Frieden und Gelassenheit. Andere Fachleute weisen darauf hin, dass Gelassenheit nur im Zusammenhang mit anderen Konzepten verstanden werden kann, wie z. B.:

Es gibt zwar Versuche, eine Skala für Gelassenheit zu entwickeln; das ist allerdings eine sehr subjektive Praxis. Was für den einen entspannend ist oder gelassen wirkt, kann für den anderen nicht so sein. Hier sind 10 Möglichkeiten, Gelassenheit zu praktizieren, die all diese vorher genannten Konzepte berücksichtigen.

1. Befolge eine tägliche Routine

Auch wenn es auf den ersten Blick einschränkend oder monoton erscheinen mag, ermöglicht dir eine tägliche Routine, Muster zu entwickeln, mit denen du die Flut von Verantwortlichkeiten oder den Ansturm von Wünschen in deinem Kopf beruhigen kannst. Wenn du keinen Plan hast, der dir eine Struktur gibt, ist es ganz natürlich, dass Stress oder Angst jeden Bereich deines Alltags “überfluten“. Hier sind einige Ideen:

  • Erstelle einen Zeitplan für das Einschlafen und Aufwachen.
  • Lege eine bestimmte Zeitspanne für das Essen fest.
  • Plane im Voraus, was du am nächsten Tag tun wirst.
  • Lege Zeitbausteine in der Woche für die Aufgaben fest, die du erledigen musst.

Was auf den ersten Blick trivial erscheint, ist in der Praxis lebensverändernd. Die gründliche Organisation der verschiedenen Aspekte deines Lebens verhindert die Anhäufung von Verantwortlichkeiten. Sie sorgt auch dafür, dass du Probleme nicht vernachlässigst und fördert nebenbei auch, dass du deine Freizeit genießen kannst. Denn wenn du lernst, deinen Tag zu organisieren, hast du am Ende mehr Zeit für Freizeit, Ruhe und Entspannung.

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2. Übe dich in Dankbarkeit

Wie du Gelassenheit übst und dich besser fühlst
In jedem Lebensbereich (beruflich, sozial, persönlich und sogar spirituell) sollten wir wissen, wie wir Dankbarkeit üben können. Das hilft uns, mit uns selbst im Reinen zu sein.

Eine Studie, die 2010 in der Zeitschrift Clinical Psychology Review veröffentlicht wurde, fand einen positiven Zusammenhang zwischen Dankbarkeit und psychischem Wohlbefinden. Andere Untersuchungen, die im Journal of Positive Psychology veröffentlicht wurden, legen nahe, dass diese Einstellung Hoffnung und Glück prognostizieren. Trotz dieser Zusammenhänge praktizieren in der Praxis nur sehr wenige Menschen eine alltägliche Dankbarkeits-Routine.

Das bedeutet nicht, dass wir uns ständig bedanken sollen – das ist nur die oberflächlichste (und unwichtigste) Erscheinungsform. Bei wahrer Dankbarkeit geht es darum, die Bemühungen anderer anzuerkennen, die etwas für uns tun, egal, ob es sich dabei um kleine oder große Dinge handelt. Wenn du das tust, schätzt du die Menschen um dich herum mehr, was wiederum dazu führt, dass du dich selbst dafür schätzt, dass du sie hast.

3. Schlafe ausreichend

Schlechte Schlafgewohnheiten können zu Störungen wie Schlaflosigkeit führen. Diese und andere Faktoren werden mit einer Reihe von Komplikationen in Verbindung gebracht, darunter Stress, Angstzustände, Leistungsschwäche, Konzentrationsschwäche und Reizbarkeit. Man könnte diese Aspekte auch als Feinde der Gelassenheit bezeichnen. Wenn du also Gelassenheit praktizieren willst, solltest du mindestens acht Stunden ununterbrochen schlafen.

Fehlende, erholsame Nachtruhe kann zu einer Art “Schlafschulden” führen. Damit bezeichnet man die dauerhaften Folgen der kumulativen Wirkung der verlorenen oder verpassten Schlafstunden. Deshalb haben wir bereits weiter oben erwähnt, dass du deinen Nachtschlaf organisierst, indem du eine tägliche Routine einführst.

4. Bewege dich regelmäßig

Da regelmäßige Bewegung verschiedene Vorteile für deine psychische und physische Gesundheit mit sich bringt, darfst du darauf nicht verzichten, wenn du dich in Gelassenheit übst. Du musst dich nicht intensiv bewegen, denn schon in kleinen Dosen wirst du die positive Wirkung spüren. Als Referenz kannst du die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) heranziehen: 300 Minuten moderate Aktivität pro Woche sind empfehlenswert.

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5. Definiere deine Ideale und Prinzipien

Die Definition deiner Ideale und Prinzipien ist einer der Wege zur Selbsterkenntnis. Das heißt, überprüfe das Wissen, das du von dir selbst und deinen Einstellungen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Erfahrungen und Idealen hast. Du wirst womöglich im Leben nicht sehr weit kommen, wenn du das nicht klar definierst. Oder anders gesagt: Zumindest wird der Weg viel leichter und klarer, wenn du weißt, wer du bist und wofür du stehst.

6. Sei organisiert

Wo und wie du wohnst, hat einen größeren Einfluss auf dein Wohlbefinden, als du vielleicht denkst. Wenn du in Unordnung lebst, werden auch deine Gedanken und Handlungen ungeordnet sein. Wenn du ein Minimum an Ordnung hältst, wird sich dieses Gefühl von Ruhe, Harmonie und Stabilität direkt auf dich auswirken. Versuche, dein Zuhause sauber und organisiert zu halten und du wirst sehen, wie viel gelassener deine Stimmung sein wird.

7. Verbringe Zeit mit den Menschen, die du liebst

Geliebte Menschen erfüllen uns mit Glück und Gelassenheit. Ein paar wohlverdiente Stunden mit ihnen zu verbringen, ist wichtig für ein friedvolles Leben.

Bisher haben wir nur auf individuelle Veränderungen hingewiesen. Gelassenheit zu praktizieren bedeutet nicht, sich zu isolieren, denn eine der besten Möglichkeiten, diese Eigenschaft zu fördern, ist der Austausch mit deinen Lieben. Schaffe Raum in deinem Terminkalender, um dich mit Freunden, Familie und Kollegen auszutauschen. Und wenn es möglich ist, versuche dies regelmäßig zu tun. Gute Gesellschaft führt zu Lachen und Spaß – zwei Variablen, die zu deiner Gelassenheit beitragen.

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8. Bewältige dein Stresslevel

Dein persönliches Stresslevel wird durch Gewohnheiten wie Yoga, Meditation, Atemübungen und gelegentliche Hobbys, die du als entspannend empfindest, gesteuert. Stricken, Malen und Schreiben sind vielleicht die gebräuchlichsten, aber an dieser Stelle steht es dir frei, zu recherchieren und alles in deinen Alltag einzubeziehen, was du bevorzugst. Stress hat direkte Auswirkungen auf deine körperliche und psychische Gesundheit und kann selbst ein Katalysator für Krankheiten sein.

9. Erledige eine Sache nach der anderen

Eine Gewohnheit, die sich direkt auf deine Gelassenheit auswirkt, ist auch eine Folge davon, organisiert zu sein. Zu viele Dinge gleichzeitig zu tun, ist das perfekte Rezept für eine Katastrophe, denn Multitasking führt oft zu Frustration, Verzweiflung und Stress. Verbringe deine Zeit immer nur mit einer Sache, besonders wenn es etwas ist, das deine ganze Aufmerksamkeit erfordert.

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10. Vermeide Nachrichten, die dich pessimistisch stimmen

Der letzte Tipp, um Gelassenheit zu üben, ist, deinen Umgang mit pessimistischen Nachrichten zu reduzieren. Manchmal scheint man nur die schlechten Seiten des Lebens, der Welt und der Gesellschaft in den Medien und in den sozialen Netzwerken zu finden. Wenn du einseitig informiert wirst, wirkt sich das auf deine Stimmung aus. Deshalb solltest du die Menge an negativen Informationen und Inhalten, die du im Laufe deines Tages aufnimmst, begrenzen.

Natürlich sind diese Empfehlungen, die wir dir gerade gegeben haben, nur Anhaltspunkte, denn wie wir eingangs erwähnt haben, ist das Üben von Gelassenheit etwas sehr Subjektives. Nimm neben diesen Tipps auch andere Gewohnheiten in deine tägliche Routine auf, von denen du glaubst, dass sie einen positiven Einfluss auf dein psychisches Wohlbefinden haben werden. Alles, was dir Ruhe und Gelassenheit verschafft, ist dabei willkommen.



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