Subarachnoidalblutung: Was ist das?
Eine Subarachnoidalblutung (SAB) ist eine Blutung, die im Gehirn auftritt. Genauer gesagt handelt es sich um Blutungen zwischen der Arachnoidea und der Pia mater Membran, die das Gehirn umgibt (dieser Bereich ist als Subarachnoidalraum bekannt).
Dies ist eine Komplikation, die eine schnelle und rechtzeitige Reaktion erfordert, um damit verbundene gesundheitliche Probleme der jeweiligen Patient:innen zu vermeiden. Sehen wir uns alle Fakten an, die bisher darüber bekannt sind.
Ursachen einer Subarachnoidalblutung
Wie Expert:innen betonen, gibt es zwei Hauptursachen für eine Subarachnoidalblutung: Eine traumatische Verletzung und die Ruptur eines Aneurysmas. Traumatische Verletzungen machen den Großteil der Fälle dieser Art von Blutung aus. Zum Beispiel Unfälle im Zusammenhang mit Kraftfahrzeugen, Schläge auf den Kopf, Stürze, Überfälle und einiges mehr.
Im Fall von Subarachnoidalblutungen nicht-traumatischer Ätiologie werden, den vorliegenden Erkenntnissen nach, bis zu 85 % durch ein geplatztes Aneurysma erklären. Andere mögliche Erklärungen für die Episoden sind folgende:
- Drogenmissbrauch (z. B. Kokain).
- Durale arteriovenöse Fistel.
- Arteriovenöse Fehlbildungen.
- Störungen der Gerinnungshemmung.
- Sichelzellenanämie.
Subarachnoidalblutungen, die durch geplatzte Aneurysmen verursacht werden, treten häufiger bei Menschen zwischen 40 und 60 Jahren auf, insbesondere bei Frauen.
Bluthochdruck, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, eine Behandlung mit Sympathomimetika und eine familiäre Vorbelastung mit Aneurysmen gelten als Risikofaktoren für das Auftreten einer Subarachnoidalblutung.
Es ist bekannt, dass eine autosomal-dominante polyzystische Nierenerkrankung (ADPKD) das Risiko für diese Art von Blutungen um das bis zu Fünffache erhöht. Trotz warnen Expert:innen, dass in bis zu 10 % der Fälle keine eindeutige Ursache für die Blutung gefunden werden kann.
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Symptome einer Subarachnoidalblutung
Patient:innen mit einer Subarachnoidalblutung weisen oftmals eine charakteristische Kombination von Symptomen auf. Das wichtigste davon sind plötzliche, starke Kopfschmerzen. Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass bis zu einem Drittel der Patient:innen nur dieses eine Symptom entwickeln. Im Folgenden sehen wir uns weitere häufige Begleiterscheinungen an:
- Übelkeit und Erbrechen.
- Verschwommenes und doppeltes Sehen (Diplopie).
- Verwirrtheit und Konzentrationsschwierigkeiten.
- Steifheit im Nackenbereich und im oberen Rücken.
- Lichtempfindlichkeit (Photophobie).
- Intraokulare Blutung (in diesem Zusammenhang als Terson-Syndrom bekannt).
- Veränderungen der motorischen Fähigkeiten auf einer Körperseite (Hemiparese).
- Hängende Augenlider
- Probleme beim Sprechen.
- Krampfanfälle.
- Herzrhythmusstörungen.
- Koma.
Kopfschmerzen sind die erste Manifestation. Sie treten innerhalb von Sekunden oder Minuten auf und sind dadurch gekennzeichnet, dass sie pulsieren und sich allmählich auf den Hinterkopf (Occiput) ausbreiten.
Der Schmerz ist in den ersten Sekunden am stärksten, danach ebbt er allmählich ab. Nicht jeder starke Kopfschmerz ist auf eine derartige Blutung zurückzuführen. Es ist bekannt, dass nur 1 % der Menschen, die wegen Kopfschmerzen in die Notaufnahme kommen, derartige Episoden haben.
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Diagnostische Möglichkeiten
In den ersten sechs Stunden nach Auftreten der Symptome ist das craniale Computertomogramm (CCT) die bevorzugte Methode zur Diagnose dieser Blutung.
Wenn die Ergebnisse diffus sind oder das 6-Stunden-Fenster überschritten wurde, können ein ergänzendes MRT und ein Angiogramm in Betracht gezogen werden. Bestimmte Labortests können Anhaltspunkte liefern, um die Diagnose zu untermauern.
Zu den häufigsten Differenzialdiagnosen gehören Pseudosubarachnoidalblutung, Neurosarkoidose, granulomatöse Meningitis sowie bakterielle und tuberkulöse Meningitis.
Bestätigt sich die Diagnose, wird sie von Fachleuten auf der Grundlage der internationalen Skala klassifiziert. Diese klassifiziert die Art der Blutung anhand der Symptome und gibt Aufschluss über den Schweregrad und die Prognose der Blutung.
Behandlung einer Subarachnoidalblutung
Subarachnoidalblutungen gelten als medizinischer Notfall. Daher sollte die Behandlung auf der Intensivstation erfolgen. Der erste Schritt besteht darin, den Patienten/die Patientin zu stabilisieren und eine vollständige neurochirurgische Untersuchung durchzuführen.
Bei vielen Patient:innen kann möglicherweise eine Intubation zum Schutz der Atemwege erforderlich sein. Zudem sollten Blutdruck, Puls und Atemfrequenz ständig überwacht werden.
Wenn der Patient/die Patientin einen Hydrozephalus aufweist, wird das Anlegen einer externen Ventrikeldrainage in Betracht gezogen. Die Wahl der Methode zur Behandlung der Blutung hängt von den Ursachen ab, z. B. von der Art der Verletzung oder dem Typ des Aneurysmas.
Zu den Alternativen gehören die chirurgische Entfernung des Blutes, der Verschluss der Blutungsstelle, die Verwendung von Klemmen oder Spiralen zur Risikominderung, das Clipping, das Coiling von Aneurysmen und andere Optionen.
Begleitend dazu werden Medikamente verabreicht, um die mit der Blutung verbundenen Komplikationen (Krampfanfälle, Gefäßspasmen und andere) zu vermeiden. Die Prognose hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, wie z. B. der Schwere des Anfalls und der Geschwindigkeit, mit der er behandelt wurde. Leider sind die meisten Blutungen dieser Art mit einem schlechten Ausgang verbunden.
Wie auf der Webseite Johns Hopkins Medicine in Erinnerung gerufen wird, besteht ein Teil der Langzeitbehandlung darin, die mit einer Subarachnoidalblutung verbundenen Risikofaktoren anzugehen – zum Beispiel Rauchen und Bluthochdruck. Darüber hinaus ist eine genaue und kontinuierliche Bewertung erforderlich, um die Fortschritte der Patient:innen zu verfolgen.
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