Krämpfe in der Schwangerschaft: Ursachen und wie man sie lindert

Warum treten in der Schwangerschaft Krämpfe auf? Und was können werdende Mütter tun, um diese zu reduzieren? Mehr zu diesem Thema erfährst du in folgendem Artikel.
Krämpfe in der Schwangerschaft: Ursachen und wie man sie lindert

Letzte Aktualisierung: 16. Januar 2023

Krämpfe in der Schwangerschaft sind eines von vielen Symptomen, unter denen Millionen von Frauen während der Schwangerschaft leiden. Sie ergänzen andere Magen-Darm-Symptome wie Verstopfung, Blähungen, Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen. Krämpfe in der Schwangerschaft werden durch viele Faktoren verursacht, darunter fallen die Ernährung und hormonelle Veränderungen.

Wie erwartet kann dieses Symptom sehr unangenehm sein und die Mutter in spe beunruhigen. Glücklicherweise hat es keine direkten Auswirkungen auf den Fötus; ganz unabhängig von ihrer Intensität. Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit diesen Krämpfen umzugehen, auch wenn sie erwartungsgemäß nicht vollständig beherrschbar sind. Sehen wir nach, was sich dagegen unternehmen lässt.

Welche Ursachen gibt es für Krämpfe in der Schwangerschaft?

Wie die American Pregnancy Association betont, sind Krämpfe in der Schwangerschaft eine Folge der hormonellen Veränderungen im Körper.

Progesteron ist unter anderem für die Dehnung der Muskeln verantwortlich, insbesondere für die Ausdehnung der Gebärmutter. Diese Veränderung kann sich auch auf benachbarte Bereiche wie den Magen-Darm-Trakt ausdehnen.

Diese Muskelentspannung kann zu einer teilweisen Störung des Verdauungsprozesses führen. Verstopfung, Blähungen und Krämpfe in der Schwangerschaft sind nur einige der Folgen. Fachleute bezeichnen diese Reaktionen als geringfügige Magen-Darm-Beschwerden in der Schwangerschaft, von denen keine mit ernsthaften Komplikationen verbunden ist.

Weitere mögliche Erklärungen für Krämpfe in der Schwangerschaft finden sich in der Ausdehnung der Gebärmutter. Da dieses Organ im Laufe der Wochen größer wird, übt es Druck auf den Darm aus.

Dieser Druck führt zu einem langsameren Verdauungsprozess und einer verzögerten Freisetzung von Gasen. Als Folge leiden schwangere Frauen an Verstopfung und Blähungen.

Es ist auch wichtig, die Rolle der Ernährung bei Koliken während der Schwangerschaft zu erwähnen. Einige Lebensmittel fördern die Gasproduktion stärker als andere, was zu Druck, Blähungen und Verstopfung im Darm führt.

Weitere Auslöser sind Stress, Ängste und Nahrungsergänzungsmittel. Oft sind die Ursachen multifaktoriell, sodass alle Faktoren zusammen betrachtet werden müssen.

7 Tipps zur Linderung von Krämpfen in der Schwangerschaft

Ganz vermeiden lassen sich Krämpfe in der Schwangerschaft nicht, da sich die hormonellen und physiologischen Veränderungen nicht vollständig kontrollieren lassen. Trotzdem erleben die meisten schwangeren Frauen positive Veränderungen, nachdem sie einige Anpassungen des Lebensstils vorgenommen haben. Hier sind die wichtigsten davon:

1. Viel Wasser Trinken

Krämpfe in der Schwangerschaft können mit viel Flüssigkeit kontrolliert werden
Wasser ist in jeder Phase wichtig. Im Verlauf der Schwangerschaft ist es sogar noch wichtiger. Du solltest stets auf eine konstante Flüssigkeitszufuhr sorgen.

Das Trinken von mindestens 2 Litern Wasser über den Tag verteilt ist hilfreich, um Verstopfung zu reduzieren und das reibungslose Funktionieren des Verdauungsprozesses im Allgemeinen zu fördern. Bevorzuge hauptsächlich Mineralwasser, da es für dich und den Fötus gesünder ist.

Denke daran, dass du die Menge entsprechend des Fortschreitens der Schwangerschaft erhöhen solltest. Wende dich für weitere Empfehlungen an medizinisches Fachpersonal.

2. Langsamer essen und trinken

Auch die Art, wie du isst und trinkst, kann in der Schwangerschaft Koliken verursachen. Unangemessen schnelles Essen und Trinken führt dazu, dass sich in deinem Verdauungssystem Blähungen bilden. Iss also langsam und vermeide es, den Mund bei jedem Bissen zu weit zu öffnen.

Vermeide bei Getränken die Verwendung von Strohhalmen, da diese entgegen der landläufigen Annahme die Luftaufnahme erhöhen (insbesondere beim Trinken der letzten Tropfen).

3. Kontrolliere, welche Lebensmittel du zu dir nimmst

Lebensmittel, die du kontrollieren solltest, um Beschwerden zu vermeiden, sind Brokkoli, Blumenkohl, Zwiebeln, Linsen, Pflaumen, Kohl, Käse, Äpfel und Bohnen.

Selbstverständlich solltest du während der Schwangerschaft darauf achten, alle Lebensmittelgruppen zu dir zu nehmen; daher ist es ideal, sie auf deinem Speiseplan zu reduzieren, anstatt sie vollständig zu eliminieren. Konsultiere Ernährungsberater*innen, um Ungleichgewichte in diesem Bereich zu vermeiden.

Andere Lebensmittel, die man reduzieren sollte, sind frittierte Speisen, stark gewürzte Speisen und sehr fettige und zuckerhaltige Lebensmittelgruppen. Alle diese Stoffe fördern ebenfalls Krämpfe in der Schwangerschaft und sind in diesem Fall nicht besonders gesund für den Fötus. Die Kontrolle der Aufnahme dieser und der vorherigen Lebensmittelgruppen reduziert jene geringfügige Komplikation bei schwangeren Frauen erheblich.

4. Stress und Ängste bewältigen

Auch Stress und Ängste können Krämpfe in der Schwangerschaft verursachen. Es ist ganz natürlich, dass schwangere Frauen ein gewisses Maß an beidem empfinden, obwohl es natürlich umso besser ist, je mehr man diese beiden Faktoren unter Kontrolle bringen kann.

Es gibt viele Möglichkeiten, dies zu tun, beispielsweise durch Atemübungen, Tee trinken, Yoga für Schwangere, meditieren und sich eine neue Gewohnheit zuzulegen, wie Stricken, Schreiben oder Malen.

5. Mäßig anstrengende Sporteinheiten

Krämpfe in der Schwangerschaft können mit Bewegung kontrolliert werden
Entspannende, wenig belastende Sportarten wie Yoga können beim Stressabbau hilfreich sein. Dies kann auch helfen, Koliken zu kontrollieren.

Fachleute schreiben der Bewegung während der Schwangerschaft zahlreiche Vorteile zu. In diesem speziellen Fall hilft es, den Verdauungsprozess anzuregen, Blähungen zu reduzieren, Verstopfung vorzubeugen und die Freisetzung angesammelter Gase zu erleichtern. Die körperliche Betätigung sollte an den aktuellen Stand der Schwangerschaft angepasst werden, da bei bestimmten Aktivitäten die Gefahr von Verletzungen besteht.

6. Vermeide eng anliegende Kleidung

Dieser Tipp sollte auch dann berücksichtigt werden, wenn du nicht schwanger bist. Sehr eng anliegende Kleidung behindert die Durchblutung und fördert die Gasbildung.

Sie begünstigt unter anderem auch Infektionen im Genitalbereich. Zusätzlich kann sie durch Kompression der Nerven Parästhesien (unangenehme körperliche Empfindungen) hervorrufen und erschwert die Beweglichkeit. Wenn die Kleidung, die du trägst, Abdrücke auf der Haut hinterlässt und dich daran hindert, dich frei zu bewegen, solltest du in Erwägung ziehen, sie durch locker sitzende Kleidung zu ersetzen.

7. Trinke keine kohlensäurehaltigen Getränke

Eine weitere Empfehlung zur Vermeidung von Krämpfen in der Schwangerschaft ist schließlich der Verzicht auf kohlensäurehaltige Getränke. Sie können zwar das Durstgefühl schneller löschen und sind nützlich, um den Heißhunger auf Zucker zu stillen, aber sie fördern die Ansammlung von Blähungen im Verdauungstrakt. Versuche, sie vollständig vom Ernährungsplan zu streichen oder zumindest auf ein Minimum zu beschränken.

Auch hier ist es aufgrund der hormonellen Veränderungen unmöglich, die Krämpfe in der Schwangerschaft auf null zu reduzieren, aber wenn du all diese Tipps befolgst, kannst du sie weitgehend kontrollieren. Wenn die Krämpfe anhalten, solltest du nicht zögern, einen Facharzt oder eine Fachärztin aufzusuchen. Es ist wahrscheinlich, dass diese ein Symptom für eine ernstere Erkrankung sind oder dass sie auf andere Art und Weise kontrolliert werden sollten.



  • El-Khayat, I. A. Traditional management of gastrointestinal minor discomforts during pregnancy. Journal of High Institute of Public Health. 2007; 37(3): 737-757.
  • Olson, D., Sikka, RS, Hayman, J., Novak, M. y Stavig, C. Ejercicio en el embarazo. Informes actuales de medicina deportiva. 2009.

Este texto se ofrece únicamente con propósitos informativos y no reemplaza la consulta con un profesional. Ante dudas, consulta a tu especialista.