Konzentrationsschwäche aufgrund von Ängsten

Lässt deine Konzentrationsfähigkeit aufgrund von Angstzuständen nach? Wir zeigen dir, warum das so ist und was du dagegen tun kannst.
Konzentrationsschwäche aufgrund von Ängsten
Laura Ruiz Mitjana

Geprüft und freigegeben von la psicóloga Laura Ruiz Mitjana.

Letzte Aktualisierung: 14. Februar 2023

Angst-Störungen sind komplexe Zustände, die sich nicht auf Furcht oder Angst vor etwas beschränken. Das klinische Erscheinungsbild ist viel breiter gefächert und kann die Patient:innen auf eine Art und Weise beeinträchtigen, die sie vielleicht selbst nicht erkennen. Das ist beispielsweise der Fall bei der angstbedingten Unfähigkeit, sich zu konzentrieren, ein Symptom, das im DSM-V aufgegriffen wird und vielen Spektren der Störung zuzuordnen ist.

Es sollte bei diesem Thema auch daran erinnert werden, dass sich Angst nicht auf eine einzelne, sondern auf viele Erscheinungsformen bezieht: Generalisierte Angststörung, soziale Angststörung (Phobie), spezifische Phobien und Panikstörung sind nur einige von ihnen. In den folgenden Zeilen betrachten wir die angstbedingte Konzentrationsschwäche genauer und zeigen auf, wie sie sich auf Patient:innen auswirken kann.

Ursachen für angstbedingte Konzentrationsschwäche

Konzentrationsschwäche aufgrund von Ängsten
Die Ursache von Angst und Konzentrationsschwäche ist multifaktoriell. Persönliche, berufliche und soziale Faktoren sind oft die wichtigsten.

Expert:innen weisen darauf hin, dass die angstbedingte Konzentrationsschwäche ein wichtiges Merkmal der Störung ist, auch wenn die Diagnose nicht eindeutig ist. Wie sich die Störung auf die Konzentrationsfähigkeit auswirkt, ist noch nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass sie eine große Rolle bei der Sorge spielt, die eine Person empfindet.

Letztendlich ist eines der Kennzeichen von Angststörungen nämlich die übermäßige Sorge. Es ist erwiesen, dass Angst das effiziente Funktionieren des Aufmerksamkeitssystems beeinträchtigt. Da es die Aufmerksamkeitsspanne des Patienten/der Patientin verringert, erhöht es die Aufmerksamkeit für bedrohungsbezogene Reize. Mit anderen Worten: Die Konzentrationsschwäche betrifft nicht alle Aspekte, sondern wird nur angesichts bestimmter Reize aufrechterhalten.

Das Problem liegt darin, dass die Konzentrationsfähigkeit ausschließlich aus Situationen abgeleitet wird, die als Bedrohung empfunden werden, und erst seit kurzem auch in anderen Kontexten angewendet wird. Einige Autor:innen gehen davon aus, dass die pathologische Beschäftigung eng mit Aufmerksamkeitsverzerrungen zusammenhängt. Das heißt, Fehler bei der Verarbeitung der Aufmerksamkeit führen dazu, dass bestimmte Handlungen als Bedrohung wahrgenommen und negativ assimiliert werden.

Einige Studien deuten darauf hin, dass übermäßige Sorgen das Arbeitsgedächtnis beeinträchtigen können, was wiederum die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt. So entsteht eine sich selbst nährende Schleife, die durch die Schwere der Symptome bedingt ist. Patient:innen, die akute Angstsymptome entwickelt haben, zeigen eine verminderte Konzentrationsfähigkeit.

Konzentrationsschwäche ist nicht nur bei Angstzuständen zu beobachten, sondern kann auch bei anderen Störungen wie Depressionen auftreten. Kurz gesagt, dieses Problem hängt mit übermäßiger Sorge zusammen; und diese verschwindet nicht vollständig. Was passiert, ist, dass die betroffene Person in Sorgen abdriftet und dadurch verhindert wird, dass sie sich anderen Aspekten des Alltags widmet.

Wie du Konzentrationsschwäche aufgrund von Angstzuständen vermeiden kannst

Jetzt, da du den Zusammenhang zwischen Konzentrationsschwäche und Angstzuständen kennst, werden wir dir einige Methoden vorstellen, um dem entgegenzuwirken. Der beste Weg, um zu vermeiden, dass man sich auf seine Sorgen konzentriert, ist, die Angst selbst zu bekämpfen. Wenn du die Angstzustände unter Kontrolle bekommst, kannst du deine Konzentration auf andere Dinge richten. Hier sind einige Ideen dazu:

1. Beginne ein Bewegungsprogramm

Es gibt Hinweise darauf, dass Bewegung wirksam gegen Angstzustände hilft. Sie gilt als konservative Behandlung für die Störung, deren Nutzen von der Häufigkeit und Intensität abhängt. Je mehr Sport du in der Woche treibst, desto größer sind die Auswirkungen auf dein psychisches Wohlbefinden.

Du musst keinen Hochleistungssport treiben oder zehn Stunden pro Woche trainieren. Als Referenz kannst du dich an den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) orientieren, d. h. mindestens 150 Minuten intensive Bewegung oder 300 Minuten moderate Bewegung pro Woche genügen. Beginne mit einem Programm, das auf dein Fitnesslevel zugeschnitten ist, und passe es dementsprechend an, wenn du Fortschritte machst.

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2. Praktiziere Entspannungstechniken

Um den Geist abzulenken, ist es wichtig, unter der Woche genügend Zeit für Entspannungstechniken zu finden.

Zu den Entspannungstechniken gehören Yoga und Meditation. Beide Praktiken haben eine direkte Auswirkung auf deine Konzentrationsfähigkeit, aber noch wichtiger ist, dass sie dir helfen, deine Ängste zu bewältigen. Probiere verschiedene Entspannungstechniken aus und schließe auch Musiktherapie, Tanztherapie und Ähnliches nicht aus.

3. Schließe dich einer Selbsthilfegruppe an

Viele Menschen mit Angstzuständen denken, dass sie den Kampf alleine aufnehmen müssen. Familie und Freund:innen sind eine große Stütze bei der Bewältigung, aber auch Selbsthilfegruppen leisten Bemerkenswertes. Ob von Angesicht zu Angesicht oder online, der Austausch mit Menschen, die dieselben Symptome haben wie du, ist ein willkommener Weg, um diese Episoden zu überstehen. Probiere mehrere Gruppen aus, bis du die Menschen findest, in deren Gesellschaft du dich am wohlsten fühlst.

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4. Suche dir professionelle Hilfe

Als Ergänzung zu den oben genannten Maßnahmen kannst du dir professionelle Hilfe suchen. Eine psychologische Therapie gilt als eine der stärksten Alternativen zur Behandlung von Ängsten, die auf leichte und mittelschwere Fälle ausgerichtet ist (und nicht ausschließlich auf schwerere). Wenn die Änderung der oben genannten Gewohnheiten deine Konzentrationsfähigkeit nicht verbessert, solltest du in Erwägung ziehen, eine psychologische Fachkraft zu konsultieren.

Der Verzicht auf Alkohol, Koffein und Energydrinks, das Führen eines Tagebuchs, in dem du täglich deine Gedanken notierst, die methodische Organisation von Hausaufgaben bei jungen Menschen und die Unterscheidung von Auslösern und Symptomen sind ebenfalls Teil einer konservativen Behandlung. Spezialist:innen empfehlen eine pharmakologische Behandlung nur für die schwersten Episoden oder in denjenigen Fällen, in denen die oben genannten Veränderungen nicht funktioniert haben.

Wenn du deine Angst unter Kontrolle hast, wird sich auch deine Konzentrationsfähigkeit verbessern. Bedenke, dass Ängste oftmals nicht vollständig verschwinden, daher ist die Umsetzung der langfristigen Empfehlungen für viele Betroffenen eine Notwendigkeit. Überdies hat bei diesem Thema professionelle Beratung Priorität, also ziehe sie unbedingt in Erwägung, wenn deine Konzentrationsschwäche dich daran hindert, deine täglichen Aufgaben zu bewältigen.



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