Erythema nodosum: Was ist das und wie wird es behandelt?
Das Erythema nodosum ist eine Form der Pannikulitis (die häufigste von allen), die durch das plötzliche Auftreten von schmerzhaften Beulen (Knötchen) unter der Haut gekennzeichnet ist. Die meisten Anfälle konzentrieren sich auf die unteren Extremitäten und können ein Symptom einer größeren Erkrankung sein, müssen es aber nicht. Es werden zwei Arten unterschieden: akute und chronische Anfälle.
Akute Manifestationen verschwinden in der Regel innerhalb von 1–3 Wochen und treten vor allem an den Beinen auf. Das chronische Erythema nodosum dauert länger an (Monate oder Jahre) und kann auch an anderen Körperstellen auftreten. In den folgenden Abschnitten gehen wir darauf ein, was du darüber wissen solltest. Dabei legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf die Behandlungsmöglichkeiten.
Symptome von Erythema nodosum
Das Erythema nodosum zeigt sich mehrheitlich in einer Größe von 1 bis 8 Zentimetern. Die Knötchen haben keine klare Abgrenzung und befinden sich im Unterhautfettgewebe. Anfangs können die Beulen fest erscheinen, aber im Laufe der Tage werden sie immer instabiler.
Obwohl die Anzeichen im Durchschnitt 2 Wochen sichtbar sind, können die Folgen bis zu 8 Wochen andauern. Bis zu diesem Zeitpunkt können die Knötchen wie ein blauer Fleck von einer Schlagverletzung aussehen, sodass sie in der Regel eine kosmetische Beeinträchtigung für den Patienten/die Patientin darstellen. Hier ist ein typisches Krankheitsbild des Erythema nodosum:
- Rote, zarte Papeln an den Beinen (sie können auch am Rumpf und an den Armen auftreten)
- Allgemeines Unwohlsein
- Fieber
- Gewichtsverlust
- Gelenkschmerzen
- Das Fehlen von Geschwüren
- geschwollene Lymphknoten
Schwere (chronische) Fälle können sich über Monate oder Jahre hinziehen und durch zusammenwachsende Knötchen gekennzeichnet sein. Diese sind jedoch weniger entzündlich und milder gefärbt. Glücklicherweise handelt es sich hierbei um eine Minderheit von Patient:innen.
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Ursachen von Erythema nodosum
Wie auf der Webseite Johns Hopkins Medicine festgestellt wird, haben mehr als 50 % der Erythema nodosum-Episoden keine offensichtliche Ursache. Sie können plötzlich auftreten und müssen zukünftig nicht wiederkehren. In den übrigen Fällen können die folgenden Katalysatoren dahinterstecken:
- Streptokokken-Infektionen.
- Tuberkulose.
- Colitis ulcerosa.
- Morbus Crohn.
- Psittakose.
- Kokzidioidomykose.
- Sarkoidose.
- Histoplasmose.
- Verschiedene Krebsarten.
- Eine Schwangerschaft.
- Einnahme bestimmter Medikamente (insbesondere Antibiotika und orale Verhütungsmittel).
- Salmonelleninfektion.
- Campylobacter-Gastroenteritis.
- Infektiöse Mononukleose.
- Hepatitis B und C.
- Herpes simplex Virus.
- Epstein-Barr-Virus.
Die Liste ist sehr lang, deshalb findest du hier auch nur eine Auswahl. Fachleute sagen, dass bis zu 48 % der Fälle auf Streptokokken-Infektionen zurückzuführen sind. Episoden von Halsinfektionen und Scharlach können im Anschluss zu einem Erythema nodosum führen.
Es ist wichtig zu wissen, dass in Europa Yersinien-Infektionen einen hohen Prozentsatz der Fälle ausmachen. Tatsächlich ist der Prozentsatz so hoch, dass die Erreger in einigen Gebieten die Hauptursache sein können. Sowohl der Patient/die Patientin als auch der Facharzt/die Fachärztin sollten sich darüber im Klaren sein, dass mehr als die Hälfte der Fälle keinen eindeutigen Auslöser haben und daher idiopathischer Natur sind. Bei der medizinischen Beurteilung sollten jedoch alle Variablen und möglichen Erklärungen berücksichtigt werden.
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Diagnose von Erythema nodosum
Obwohl die Diagnose von Erythema nodosum in erster Linie klinisch ist, sollte das medizinische Team eine gründliche Untersuchung und Anamnese durchführen, um die Ursache der Symptome zu finden. Denn einige Auslöser können die Gesundheit des Patienten/der Patientin ernsthaft gefährden, und in den meisten Fällen kann für sie eine rechtzeitige Behandlung gewählt werden.
Neben vielen anderen Dingen empfehlen Fachleute ein komplettes Blutbild mit Differenzialdiagnose, C-reaktive Proteinwerte, Erythrozytensedimentationsrate, eine Untersuchung auf Streptokokken-Infektionen, einen Test auf gereinigte Protein-Derivate, eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs, eine Exzisionsbiopsie und eine Stuhlkultur. Der diagnostische Prozess kann sehr langwierig und mühsam sein, aber die Untersuchungen werden im besten Interesse der Gesundheit des Patienten/der Patientin durchgeführt.
Grundlegende Erkrankungen können auch anhand von Symptomen ausgeschlossen werden, die parallel zu den Hauterscheinungen auftreten. Ein typischer Fall verschwindet innerhalb von ein paar Tagen und führt normalerweise nicht zu größeren Komplikationen. Die Anzahl der Untersuchungen, denen sich der Patient/die Patientin unterziehen sollte, hängt von der Einschätzung der Fachärzt:innen ab.
Die Erkrankung kann mit anderen verwechselt werden, z. B. mit nicht-suppurativer infektiöser Hypodermatitis, lobulärer Hypodermatitis und nodulärer Hypodermatitis. Hierbei handelt es sich um die wichtigsten Differenzialdiagnosen, obwohl je nach Krankheitsgeschichte des Patienten/der Patientin auch andere in Betracht gezogen werden können. Dies ist wichtig, um die richtige Wahl der Behandlung zu treffen.
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Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung von Erythema nodosum konzentriert sich in der Regel auf zwei Achsen: Ruhe und Vermeidung von Interaktionen mit den Knötchen, die zu verstärkten Schmerzen und Empfindlichkeiten in dem Bereich führen. Die Therapie ist daher minimalinvasiv und setzt auf eine Bewertung des Fortschreitens der Beulen und der möglichen parallelen Symptome des Patienten/der Patientin.
Wenn die Schmerzen besonders stark sind, kann der Spezialist/die Spezialistin die Einnahme von Nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) vorschlagen. Dies ist der Fall, wenn das Wohlbefinden des Patienten/der Patientin beim Baden, Anziehen, Sitzen oder Schlafen gestört ist. Nicht jeder betroffene Mensch braucht Medikamente, denn Knötchen verursachen oftmals nur eine leichte Empfindlichkeit. Bei der parallelen Therapie werden die Ursachen der Knötchen berücksichtigt.
Ziel ist es, den infektiösen Prozess einzudämmen oder die Krankheit zu kontrollieren, daher können verschiedene Behandlungsansätze gewählt werden. Beachte, dass die meisten Episoden entweder keinen eindeutigen Auslöser haben oder durch eine Infektion verursacht werden. Wenn es sich um eine bakterielle Ursache handelt, können Antibiotika eingesetzt werden.
Trotz des Aussehens der Haut und des Unbehagens angesichts des Erythema nodosum sollten sich die Patient:innen darüber im Klaren sein, dass die meisten Fälle nicht mit Komplikationen verbunden sind. Die Fachkraft sollte dies (gegebenenfalls) mitteilen, damit es nicht zu Aufgewühltheit und Ängsten kommt. Die langfristigen Aussichten sind positiv, denn in ein bis zwei Wochen verschwinden die Knötchen. Dabei ist die gute Nachricht: Sie hinterlassen nach dem Abklingen keine sichtbaren Narben in einem typischen Bild.
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