Hepatitis A bei Kindern: Was du wissen solltest

Hepatitis A ist eine Infektion, die die Leber befällt. Heute erfährst du in diesem Artikel, wie sich das bei Kindern äußert und was du dagegen unternehmen kannst.
Hepatitis A bei Kindern: Was du wissen solltest

Letzte Aktualisierung: 16. Januar 2023

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben im Jahr 2016 weltweit durchschnittlich 7.134 Menschen an Hepatitis A. Dies entspricht 0,5 % der Sterblichkeit durch Virushepatitis. Hepatitis A bei Kindern ist sehr verbreitet, sodass in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen bis zu 90 % der Kinder vor dem 10. Lebensjahr infiziert werden.

In den meisten Fällen heilt die Infektion von selbst ab, obwohl es manchmal auch zu Komplikationen kommt. Selbst diese sind überschaubar, zumindest wenn man sich um eine medizinische Versorgung bemüht. Wie auf der Homepage von Johns Hopkins Medicine betont wird, handelt es sich um die am leichtesten übertragbare aller Arten von Hepatitis, die aber gleichzeitig die Leber am wenigsten schädigt.

Symptome von Hepatitis A bei Kindern

Hepatitis A bei Kindern: Was du wissen solltest
Bauchschmerzen sind eines der repräsentativsten Symptome von Hepatitis A bei Kindern.

Die Inkubationszeit des Hepatitis-A-Virus liegt zwischen 14 und 28 Tagen. Nicht in allen Fällen treten in diesem Stadium sichtbare Symptome auf, aber sie können auch später noch auftreten. Dies ist das typische Krankheitsbild der Hepatitis A bei Kindern:

  • Brechreiz.
  • Erbrechen.
  • Anorexie.
  • Fieber.
  • Allgemeines Unbehagen.
  • Durchfall.
  • Appetitverlust
  • Bauchschmerzen.
  • Dunkler Urin.
  • Blasser, lehmartiger Stuhl.
  • Juckreiz auf der Haut.
  • Gelbsucht.

Einigen Schätzungen zufolge entwickeln bis zu 82,1 % der Patient*innen Fieber, sodass dies vielleicht das charakteristischste Symptom ist. Nicht alle infizierten Personen entwickeln eine Gelbsucht, und wenn doch, dann tritt sie erst nach mehreren Wochen auf (und nicht während der Inkubationszeit). Die meisten Episoden verlaufen mild – so mild, dass die Anzeichen nur geringe Beschwerden verursachen.

Erwachsene weisen in der Regel einen deutlich schwereren Infektionsverlauf auf und Komplikationen treten bei dieser Personengruppe deutlich häufiger auf. Vor dem 6. Lebensjahr sind bei Kindern möglicherweise keine auffallenden Symptome festzustellen, sodass die Infektion der Eltern und des Kindes selbst unbemerkt bleiben kann.

Rückfälle sind keine Seltenheit, sodass auf eine Episode nach der Genesung eine weitere folgen kann.

Ursachen von Hepatitis A bei Kindern

Hepatitis A wird durch das Hepatitis-A-Virus (HAV) verursacht. Es handelt sich um ein kleines, einzelsträngiges RNA-Virus ohne hitzestabile, säurebeständige Hülle. Das Virus vermehrt sich in den Hepatozyten (Leberzellen) und beeinträchtigt die Leberfunktion. Dies löst eine Immunreaktion aus, die zu einer Entzündung der Leber führt.

Das Virus wird am häufigsten über den fäkal-oralen Weg übertragen. Das heißt, wenn der Patient oder die Patientin Wasser trinkt oder Lebensmittel zu sich nimmt, in denen Fäkalien einer infizierten Person enthalten sind. Hauptsächlich passiert die Übertragung also dann, wenn jemand Essen zubereitet, ohne sich vorher die Hände gewaschen zu haben.

Durch Wasser übertragene Ausbrüche sind nicht so ungewöhnlich, obwohl sie fast immer auf kontaminiertes Abwasser und schlecht aufbereitetes Wasser beschränkt sind.

Nach der Einnahme wird das Virus im Magen-Darm-Trakt absorbiert. Seine Partikel werden über den portalen Kreislauf zur basolateralen Membran des Hepatozyten transportiert. Nach der Vermehrung in der Leber wird es über die Galle ausgeschieden und mit den Fäkalien abgegeben.

Patient*innen sind 2 Wochen vor Beginn der Gelbsucht am ansteckendsten. Ebenso sind die meisten Patienten 1 Woche nach diesem Symptom nicht mehr infektiös.

Andere Übertragungswege sind enger Kontakt mit einer infizierten Person, vor allem durch sexuellen Kontakt.

Fachleute betrachten alle diejenigen als Hochrisiko-Personen, die aus Industrieländern mit hohem Einkommen in endemische Gebiete in Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika reisen. Bei Kindern treten die meisten Episoden durch Trinken oder Essen von mit dem Virus kontaminierten Lebensmitteln auf.

Diagnose von Hepatitis A bei Kindern

Wie Fachleute betonen, wird Hepatitis A bei Kindern durch serologische Tests auf virusspezifische Immunglobulin (IgM)-Antikörper im Blut nachgewiesen.

Weitere Tests konzentrieren sich auf den Nachweis viraler RNA, im Prinzip mithilfe der reversen Transkriptase-Polymerase. Anti-HAV-Immunglobulin G (IgG) kann auch gezielt eingesetzt werden.

Anti-HAV-Immunglobulin G (IgG) entsteht bald nach der Infektion und verbleibt lebenslang im Körper. Diese drei Marker werden als “Goldstandard” für die Diagnose von Hepatitis A bei Kindern angesehen.

Es ist wichtig, die entsprechenden Bluttests durchführen zu lassen, da sich die Symptome nicht von denen anderer Hepatitis-Arten unterscheiden. Die genaue Kenntnis des Hepatitis-Typs ist wichtig, um die Behandlung festzulegen und ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern.

Wie kann Hepatitis A behandelt werden?

Hepatitis A bei Kindern: Was du wissen solltest
Es gibt einen Impfstoff, durch den Komplikationen bei einer Erkrankung von Hepatitis A bei Kindern weitgehend verhindert werden können.

Es gibt keine spezifische Behandlung zur Behandlung von Hepatitis A bei Kindern. Wie bereits erwähnt, verlaufen die meisten Fälle mild, sodass die Krankheit innerhalb weniger Wochen von selbst abklingt. Spezifische Symptome können individuell nach den Kriterien von Fachärzten und Fachärztinnen behandelt werden, und Komplikationen im Zusammenhang mit Leberschäden sind sehr selten.

Es ist wichtig, dass der Prozess von Fachleuten begleitet wird, da die meisten Episoden keine Arzneimittelinteraktion erfordern. In vielen Fällen können sie sogar kontraproduktiv sein, wie z. B. die Einnahme von Paracetamol und Medikamente gegen Erbrechen. Während des Genesungsprozesses sollte Folgendes beachtet werden:

  • Vermeide Aktivitäten, die viel Anstrengung erfordern.
  • Trinke über den Tag verteilt viel Flüssigkeit.
  • Setze dich nicht dem direkten Sonnenlicht aus und trage keine enganliegende Kleidung (bei Juckreiz).
  • Nimm mehrere kleine Mahlzeiten zu dir statt großer Portionen (um Übelkeit und Erbrechen zu reduzieren).

Personen, die mit einem infizierten Kind zusammenleben, sollten sich regelmäßig die Hände waschen, da ihr Umgang mit dem Kind zu einer Ansteckung in ihrem engeren Umfeld führen kann. Die Heilungs-Prognose ist sehr gut, sodass Eltern nach der Diagnose nicht beunruhigt sein sollten.

Fachleute erinnern gerne daran, dass eine Impfung gegen Hepatitis A für alle Kinder als vorbeugende Maßnahme empfohlen wird, um mögliche Komplikationen noch weiter zu reduzieren.



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