Was sind Postbiotika?

Probiotika und Präbiotika sind inzwischen weithin bekannt. In diesem Artikel stellen wir dir die neuen "Helferlein" für deine Gesundheit mit ihrer Wirkungsweise genauer vor.
Was sind Postbiotika?

Letzte Aktualisierung: 16. Januar 2023

In den letzten Jahren ist der Begriff Postbiotika in der Gesundheits- und Wellness-Szene populär geworden. Wissenschaftler*innen bezeichnen diese Substanzen auch als Paraprobiotika, hitze-inaktivierte Probiotika oder Phantom-Probiotika. In jedem Fall handelt es sich bei den Postbiotika um bioaktive Verbindungen oder unbelebte Mikroorganismen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken.

Wahrscheinlich kennst du bereits die Begriffe Probiotika (lebende Mikroorganismen, die für die Verdauung und Homöostase entscheidend sind) und Präbiotika (Nahrung für Probiotika, die ihre Entwicklung fördern). Postbiotika sind nichts anderes als die Verbindungen, die entstehen, wenn besagte Mikroorganismen sich von bestimmten Verbindungen ernähren. Der Prozess ist komplex – wir fassen ihn also in den folgenden Absätzen verständlich für dich zusammen.

Welche Eigenschaften haben Postbiotika?

Was sind Postbiotika?
Postbiotika sind nicht nur wichtig für die Aufrechterhaltung der Verdauungsgesundheit; sie sind auch an vielen anderen Funktionen im Körper beteiligt.

Die International Scientific Association for Probiotics and Prebiotics (ISAPP) definierte Postbiotika im Jahr 2021 als “eine Zubereitung aus unbelebten Mikroorganismen und/oder deren Bestandteilen, die dem Wirt einen gesundheitlichen Nutzen bringt”. In diesem Sinne bestehen sie aus nicht lebender mikrobieller Biomasse, entweder aus ganzen mikrobiellen Zellen oder zellulären Bestandteilen.

Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass inaktivierte Mikroorganismen Auswirkungen auf die Gesundheit des Organismus haben. Doch erst die Forschung der letzten Jahre hat das Ausmaß ihrer Wirkung erkannt. Aus diesem Grund hat sich in letzter Zeit der Begriff “Postbiotika” durchgesetzt. Zusammen mit Probiotika und Präbiotika werden sie heute als Teil des Mikrobioms des Menschen betrachtet.

In deinem Körper leben Billionen von Mikroorganismen zusammen. Sie bilden ein nahezu perfektes Gleichgewicht, und jeder Mensch hat ein völlig anderes Mikrobiom. Ein Ungleichgewicht in diesem Mikrobiom (Dysbiose) kann u. a. zu allergischen Prozessen, Autoimmunerkrankungen und einigen psychiatrischen Störungen führen.

Die wechselseitige Beziehung zwischen dem Organismus und seinem Mikrobiom wird im Alter von etwa 3 Jahren gefestigt. Die Art der Geburt, das Mikrobiom der Mutter, Stress, die Art der Lebensmittel, die die Mutter zu sich nimmt, und die eigene Ernährungsweise haben alle einen Einfluss auf die Art des Mikrobioms eines jeden Menschen. Wie Fachleute darauf hinweisen, gibt es derzeit drei Möglichkeiten, das Mikrobiom zu verändern: durch Präbiotika, Probiotika und Postbiotika.

Welche gesundheitlichen Vorteile haben Postbiotika?

Was sind Postbiotika?
Eine gesunde Lebensweise ermöglicht es, eine ausreichende Menge an Postbiotika zu erhalten und zu erzeugen.

Der Nutzen von Postbiotika kann sowohl direkt als auch indirekt erfolgen. Bakterien und Pilze tragen am meisten zu diesen Vorteilen bei, während Viren nicht in diese Kategorie fallen. Dies liegt daran, dass Viren, einschließlich Bakteriophagen, von der medizinischen Fachwelt nicht als lebende Mikroorganismen betrachtet werden und daher nicht der oben genannten internationalen Definition entsprechen.

Bevor man ihre Vorteile aufzählt, sollte man wissen, dass sich Postbiotika von Symbiotika unterscheiden. Symbiotika sind die Vereinigung von Präbiotika und Probiotika und gehören, obwohl sie ebenfalls Vorteile für den Körper bieten, zu einer anderen Kategorie. Bislang wurden nur positive Wirkungen festgestellt, und man geht davon aus, dass sie mit Probiotika identisch sind (mit dem Unterschied, dass sie sicherer einzunehmen sind).

In der Tat führt die Einnahme von Probiotika bei manchen Menschen zu Nebenwirkungen wie Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen und sogar geistiger Verwirrung.

Welche gesundheitlichen Vorteile haben Postbiotika?

Künstliche Verfahren in Labors (Hitze, hoher Druck, Sauerstoffeinwirkung usw.) können zu Postprobiotika führen, weshalb sie inzwischen in einigen Lebensmitteln enthalten und im Fachhandel erhältlich sind. Hier sind die Vorteile, die sie nachweislich bieten:

  • Immunmodulatorische Wirkung.
  • Anti-Tumor-Wirkung.
  • Prävention von Infektionen
  • Anti-atherosklerotische Wirkung.
  • Autophagie (Reinigung von Organellen und beschädigten Proteinen).
  • Beschleunigte Wundheilung.

Fachleute halten sie deshalb für einen wesentlichen Bestandteil des frühen Kindes- und Erwachsenenalters. Um es noch einmal zu wiederholen: Der Körper produziert Postbiotika auf natürliche Weise, immer unter Berücksichtigung der Variablen, die wir bereits erwähnt haben (Stress, Ernährung usw.). Wie Präbiotika oder Probiotika können sie über Nahrungsergänzungsmittel und funktionelle Lebensmittel bezogen werden.

Bevor man jedoch Nahrungsergänzungsmittel in Erwägung zieht, ist es am besten, natürliche Methoden zur Förderung der Produktion von Postbiotika zu verwenden. Das heißt, eine Ernährung bietet sich an, die reich an Ballaststoffen, Hülsenfrüchten, Obst, Getreide und Gemüse ist, dazu regelmäßige Bewegung und ein geringerer Stresspegel. Bitte hole Empfehlungen von Fachleuten ein, bevor du Nahrungsergänzungsmittel in deine Ernährung aufnimmst.

Abschließende Gedanken zum Thema

Es stimmt zwar, dass Postbiotika seit Jahrzehnten erforscht werden, aber in Wahrheit gibt es noch viel über sie zu lernen. In einigen Medien werden sie als Jungbrunnen oder Lebenselixier dargestellt; damit werden ihre Vorteile unrichtig dargestellt.

Außerdem wird ignoriert, dass das Mikrobiom eines gesunden Menschen genügend Postbiotika produziert, um die ihnen zugeschriebenen Vorteile zu erhalten.

Postbiotika spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit, aber wie bei anderen Stoffen, z. B. Vitaminen, kann man sie auch ohne Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Die Forschung zu diesen Stoffen ist noch nicht abgeschlossen, und wir werden in den nächsten Jahrzehnten wahrscheinlich noch viel mehr über ihre Wechselwirkung mit dem Körper erfahren.



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