Bin ich schwanger oder bekomme ich meine Periode?
Die Symptome des Prämenstruellen Syndroms (PMS) und die Symptome einer Schwangerschaft sind sehr ähnlich. Dies führt dazu, dass viele Frauen Zweifel haben, ob es sich bei ihren Symptomen um eine Schwangerschaft oder die bevorstehende Periode handelt. Obwohl jeder Fall anders ist, gibt es im Allgemeinen einige Unterschiede, die als Ausgangspunkt dienen können. Heute gehen wir auf die wichtigsten ein und sagen dir, wie du dich im Zweifelsfall verhalten solltest.
Bevor wir einige Muster beschreiben, die du bei deiner Entscheidung zwischen PMS und Periode berücksichtigen kannst, möchten wir darauf hinweisen, dass ein Schwangerschaftstest der schnellste Weg ist, um alle Zweifel auszuräumen. Die Tests sind erschwinglich, sicher und können zu Hause durchgeführt werden. Wenn du unsicher und ängstlich bist, empfehlen wir dir, einen Schwangerschaftstest zu machen. Vorher solltest du die folgenden Überlegungen beachten:
Bin ich schwanger oder bekomme ich meine Periode?
Wie Fachleute betonen, leiden bis zu 48 % der Frauen weltweit unter dem Prämenstruellen Syndrom (PMS). PMS ist durch eine Vielzahl von Anzeichen und Symptomen gekennzeichnet, die sich in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus manifestieren. Chemische Veränderungen im Gehirn und zyklische Veränderungen der Hormone werden für die Entstehung des Syndroms verantwortlich gemacht.
PMS-Symptome sind normalerweise sehr intensiv, und da sie vor der Menstruation auftreten, können sie mit einer Schwangerschaft verwechselt werden. Die Unterscheidung zwischen Schwangerschaft und Periode kann durchaus kompliziert sein. Es gibt allerdings bestimmte Muster, die es einer Frau ermöglichen, den einen Zustand von dem anderen zu unterscheiden. Hier sind einige Ideen dazu:
Stimmungsschwankungen
Reizbarkeit, Ängste, Sorgen, Traurigkeit und andere Stimmungsstörungen sind sowohl beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) als auch während der Schwangerschaft sehr häufig. Stimmungsschwankungen treten jedoch häufiger gegen Ende des dritten Schwangerschaftsdrittels auf, sodass sie eher ein spätes als ein primäres Anzeichen einer Schwangerschaft sind. Im Gegenteil, diese Veränderungen sind bei den ersten Anzeichen von PMS sehr häufig.
Tatsächlich sind Depressionen und PMS, wie Expert*innen betonen, eng miteinander verbunden. Depressive Patienten neigen dazu, PMS zu entwickeln, also ein Symptom, das Monate oder Jahre hinweg auftreten kann. Dies ist eine Überlegung, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden kann, ob es sich um eine Schwangerschaft handelt oder ob die Monatsblutung bevorsteht.
Spannungsgefühl in den Brüsten
Veränderung der Brüste sind ein weiteres Symptom, das PMS und Schwangerschaft gemeinsam haben. Die Brüste können sich größer, schwerer oder empfindlicher anfühlen. Im Falle einer Schwangerschaft macht sich die Veränderung normalerweise etwa in der zweiten Woche nach der Empfängnis bemerkbar und beginnt fast immer mit empfindlichen Brüsten. Bei PMS schmerzen die Brüste und fühlen sich schwer an. Diese Anzeichen bessern sich allerdings, je näher die Periode rückt.
Weitere Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen einer Schwangerschaft und PMS
Müdigkeit
Müdigkeit ist eine häufige Erscheinung bei schwangeren Frauen. Das Symptom tritt im ersten Schwangerschaftsdrittel auf und kann sich bis zum Ende der Schwangerschaft erstrecken (und sogar noch bis ins Wochenbett bestehen bleiben). Die Müdigkeit bei PMS ist häufig sehr stark und kann auch während der Menstruation anhalten. Dies ist besonders häufig bei Frauen mit starker Regelblutung (Menorrhagie) der Fall.
Menorrhagie kann zu Eisenmangel führen, der wiederum zu Blutarmut (Anämie) führen kann. Müdigkeit ist eines der wichtigsten Anzeichen für Anämie, obwohl Müdigkeit vor der Menstruation nicht notwendigerweise damit zusammenhängt. Wenn du allerdings sehr starke Regelblutungen hast, solltest du diesen Aspekt im Auge behalten.
Bauchkrämpfe
Unterleibskrämpfe in der Schwangerschaft und bei PMS ähneln sich sehr, obwohl sie sich im ersten Fall meist auf den Unterbauch konzentrieren. Bei PMS können sich die Schmerzen auf den unteren Rücken, den Oberbauch und die Oberschenkel ausdehnen. Die Krämpfe sind daher stärker ausgeprägt und können von Schwindel, Kopfschmerzen und Verstopfung begleitet sein.
Gesteigerter Appetit
Veränderungen des Appetits, auch als Heißhunger-Attacken bekannt, treten sowohl in der frühen Phase einer Schwangerschaft als auch bei PMS auf. Sie gehen oft mit einer erhöhten Geschmacks- und Geruchsempfindlichkeit sowie einer Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittelgruppen einher. Die letztgenannten Symptome sind während der Schwangerschaft sehr häufig, treten jedoch deutlich weniger bei Frauen mit PMS auf.
Deutliche Anzeichen für eine Schwangerschaft
Unabhängig von diesen Unterschieden ist es am besten, die spezifischen Symptome einer Schwangerschaft zu bestimmen. Wie bereits gesagt, ist der einzig zuverlässige Weg, eine Schwangerschaft zu bestätigen oder auszuschließen, ein Schwangerschaftstest. Während der Durchführung solltest du auf folgenden Anzeichen achten:
- Veränderungen der Brustwarzen: Die vermehrte Produktion von Progesteron führt zu einer Veränderung der Brustwarzen. Der Warzenhof wird dunkler und kann sogar größer werden. Dieses Symptom tritt bei PMS nicht auf; es wird allgemein als eines der ersten Anzeichen einer Schwangerschaft angesehen.
- Übelkeit und Erbrechen: Übelkeit und Erbrechen sind keine typischen Symptome vor der Regelblutung, sondern treten in der Frühschwangerschaft auf. Es wird geschätzt, dass bis zu 80 % der Frauen unter einem oder beiden Symptomen leiden. Ein zusätzlicher Hinweis: Entgegen der landläufigen Meinung tritt die Übelkeit nicht immer morgens auf; tatsächlich ist sie tagsüber häufiger.
- Ausbleiben der Periode: Es stimmt zwar, dass Stress, niedriges Körpergewicht, Grunderkrankungen und andere Variablen zu einer Verzögerung der Periode führen können. Sollte es allerdings Hinweise auf eine mögliche Schwangerschaft geben und die Regelblutung mindestens eine Woche ausbleiben, wird ein Schwangerschaftstest empfohlen.
Zusammen mit den oben genannten Gegensätzen zwischen Symptome einer Schwangerschaft und PMS dienen diese Symptome als Anhaltspunkte, um festzustellen, ob es sich um das eine oder das andere handelt. Ohne das Thema überstrapazieren zu wollen, raten wir dir, bei anhaltenden Zweifeln einen Schwangerschaftstest zu machen.
Wenn das erste Ergebnis negativ sein sollte und du in der Vergangenheit ungeschützten Geschlechtsverkehr hattest, wiederhole den Test ein oder zwei Tage später oder gehe zum Frauenarzt oder zur Frauenärztin, um eine mögliche Schwangerschaft auszuschließen.
- A DM, K S, A D, Sattar K. Epidemiology of Premenstrual Syndrome (PMS)-A Systematic Review and Meta-Analysis Study [published correction appears in J Clin Diagn Res. 2015 Jul;9(7):ZZ05]. J Clin Diagn Res. 2014;8(2):106-109.
- Forrester-Knauss, C., Stutz, E. Z., Weiss, C., & Tschudin, S. The interrelation between premenstrual syndrome and major depression: results from a population-based sample. BMC public health. 2011; 11(1): 1-11.
- Lacroix R, Eason E, Melzack R. Nausea and vomiting during pregnancy: A prospective study of its frequency, intensity, and patterns of change. Am J Obstet Gynecol. 2000 Apr;182(4):931-7.