Progesteron: Was ist es und welche Funktion hat es?
Progesteron ist ein Steroidhormon, das in den Eierstöcken gebildet wird und für die Entstehung und Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft notwendig ist. Es regt Veränderungen in der Gebärmutterwand an und fördert die Einnistung der befruchteten Eizelle.
Zusätzlich zu seinen eindeutigen physiologischen Funktionen wird Progesteron in einigen Fällen auch als Medikament eingesetzt. Zum Beispiel wird es häufig in der Hormonersatztherapie bei Frauen eingesetzt, die die Wechseljahre durchlaufen haben und bei denen keine Hysterektomie (chirurgische Entfernung der Gebärmutter) durchgeführt wurde.
Neben dem Schwangerschaftsprozess und seiner pharmakologischen Wirkung beeinflusst Progesteron auch die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale bei Frauen. Wenn du mehr über dieses Steroidhormon wissen willst, solltest du unbedingt weiterlesen, denn die folgenden Abschnitte nehmen dich mit auf eine Reise durch diese Moleküle, ihre Rolle und ihren Einsatz in der Medizin.
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Was ist ein Hormon?
Laut der US National Library of Medicine können Hormone einfach als chemische Botenstoffe des Körpers definiert werden. Diese Moleküle, die hauptsächlich aus Proteinen bestehen, wandern durch die Blutbahn zu den Geweben und Organen. Sie haben unter anderem folgende Funktionen:
- Wachstum und Entwicklung des Individuums.
- Regulierung der Stoffwechselaktivitäten, d. h. der biochemischen Reaktionen, die im Körper ablaufen.
- Gleichgewicht der sexuellen Funktion und der Fortpflanzung von Lebewesen.
- Veränderung von Stimmungsmustern.
Hormone bewirken also Veränderungen sowohl auf physiologischer als auch auf emotionaler Ebene. Sie werden von den internen Sekretdrüsen des endokrinen Systems in den Blutkreislauf freigesetzt und wirken, sobald sie das Zielorgan erreichen.
Allerdings wird nicht jedes Molekül, das eine Reaktion im Körper hervorruft, als Hormon bezeichnet. Um als Hormon eingestuft zu werden, muss es die folgenden Anforderungen erfüllen:
- Es muss am Stoffwechsel beteiligt sein.
- Es muss in den extrazellulären Raum freigesetzt werden.
- Das Molekül diffundiert in die Blutgefäße und wandert durch das Blut.
- Es wirkt in Geweben, die weit vom Ort der Synthese entfernt sein können.
- Seine Wirkung ist proportional zu seiner Konzentration. Hormone lösen schon in sehr geringen Mengen physiologische Reaktionen aus.
- Unabhängig von seiner Konzentration benötigt ein Hormon einen Rezeptor auf zellulärer Ebene, mit dem es interagieren kann.
- Ein Hormon muss die Funktionsweise des Körpers auf die eine oder andere Weise regulieren.
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Was sind Steroidhormone?
Laut der Revista Andaluza de Medicina del Deporte ist ein Steroidhormon definiert als ein Steroid – eine organische Verbindung, die sich vom Cyclopentanoperhydrophenanthren- oder Sterankern ableitet – das wie ein Hormon wirkt, auch wenn es überflüssig erscheint. Diese Moleküle arbeiten mit der körpereigenen Genetik für die sexuelle Differenzierung des Fortpflanzungssystems zusammen.
Sie werden nicht mehr als männliche und weibliche Hormone bezeichnet, sondern werden austauschbar als Sexualsteroide bezeichnet. Alle diese Moleküle werden durch die Wirkung verschiedener Enzyme aus Cholesterin abgeleitet und in den Keimdrüsen und Nebennieren synthetisiert.
Im Allgemeinen können Steroidhormone in fünf Typen eingeteilt werden, je nach dem Rezeptor, an den sie binden:
- Glukokortikoide.
- Mineralokortikoide
- Androgene
- Östrogene
- Gestagene: Dazu gehört Progesteron.
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Was ist Progesteron?
Endlich sind wir tief genug in die Terminologie eingetaucht, um auf natürliche Weise zur Definition von Progesteron zu gelangen. Wie wir bereits im Laufe dieser Reise festgestellt haben, ist es ein Steroidhormon aus der Gruppe der Gestagene.
Wissenschaftlichen Artikeln zufolge wird es in großen Mengen in der Plazenta und im Gelbkörper produziert, einem geplatzten Eibläschen im Eierstock, der sich kurz nach dem Eisprung bildet. Individuell werden etwa 25 Milligramm Progesteron pro Tag gebildet.
Hormonsynthese
Laut pharmakologischen Artikeln wird Progesteron in den Eierstöcken unter dem Einfluss hypothalamisch-hypophysärer Hormone synthetisiert. Dies geschieht hauptsächlich durch den Gelbkörper (Corpus luteum), der in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus vorhanden ist, und ab einem bestimmten Zeitpunkt der Schwangerschaft durch die Plazenta.
Wenn die Schwangerschaft nicht zum richtigen Zeitpunkt während des weiblichen Zyklus eintritt, bildet sich der Gelbkörper zurück, der Progesteronspiegel im Blut sinkt und die Menstruation setzt ein. Dieser Zyklus findet normalerweise jeden Monat bei jeder Frau statt, die nicht Mutter wird.
Wird die Eizelle hingegen befruchtet, beginnt der Trophoblast – eine Gruppe äußerer Zellen des Protoembryos – ein Hormon abzusondern, das in den mütterlichen Kreislauf gelangt und dessen Aufgabe es ist, das Leben des Gelbkörpers zu verlängern. Ab der zweiten oder dritten Schwangerschaftswoche sondert die sich entwickelnde Plazenta in Zusammenarbeit mit den Nebennieren des Fötus Östrogen und Progesteron ab. Ab diesem Zeitpunkt wird der Gelbkörper nicht mehr benötigt.
Wir können also sagen, dass der Gelbkörper des Eierstocks der Auslöser ist. Dann allerdings “kümmert sich” die Plazenta bis zum Zeitpunkt der Geburt um ihre eigene Produktion von Progesteron und anderen Östrogenen. Aus Cholesterin entsteht Pregnenolon, das über Stoffwechselwege schließlich in Progesteron umgewandelt wird.
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Funktionen von Progesteron
Im Folgenden wollen wir uns kurz mit einigen Funktionen von Progesteron beschäftigen:
- Progesteron wandelt die Gebärmutterschleimhaut in ihre sekretorische Phase um und bereitet so die Einnistung des Embryos vor.
- Wenn keine Schwangerschaft eintritt, sinkt der Progesteronspiegel im Blut, so dass die weibliche Menstruation einsetzt.
- Dieses Hormon reduziert auch die mütterliche Immunreaktion während der Schwangerschaft, wodurch der Fötus in den Körper integriert werden kann.
- Progesteron verringert die Kontraktionsfähigkeit der glatten Muskulatur der Gebärmutter.
- Dieses Hormon ist auch ein Neurosteroid, d. h. es kann im zentralen Nervensystem synthetisiert werden. Auch wenn es nicht so aussieht, beeinflusst es den Prozess der neuronalen Synapsen. Sein Potenzial als fördernd für die Gedächtnisleistung und der kognitiven Fähigkeiten wird untersucht.
Neben diesen wesentlichen Funktionen können wir noch viele weitere aufzählen: Progesteron wirkt entzündungshemmend, reduziert die Aktivität der Gallenblase und verringert die Krämpfe der glatten Muskulatur. Die Rolle von Progesteron in vielen Bereichen der Medizin wird weiter erforscht.
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Progesteron in der Medizin
Wie bereits erwähnt, kann Progesteron wegen seines pharmakologischen Potenzials auch synthetisch gewonnen werden. Laut der Asociación Española de Pediatría (AEP) sind Medikamente aus dieser Familie für alle Frauen mit Hormonmangel indiziert. Es wird auch in der Hormonersatztherapie eingesetzt.
Die Hormonersatztherapie bei Frauen, die die Wechseljahre hinter sich haben, basiert auf Östrogenen, aber nach Angaben der American Cancer Society scheint es, dass diese das Risiko für Gebärmutterkrebs erhöhen können, da sie eine abnorme Verdickung der Gebärmutterschleimhaut verursachen.
Progesteron wird bei diesen Therapien eingesetzt, um die Verdickung der Gebärmutterschleimhaut zu verringern, was das Risiko für Gebärmutterkrebs reduzieren sollte. Zudem wird es schwangeren Frauen mit abnormalen Menstruationszyklen verschrieben.
Andere Verwendungen
Wie auf den oben genannten Websites angegeben, kann seine klinische Verwendung in der folgenden Liste zusammengefasst werden:
- Oral bei Störungen, die mit zu wenig Progesteron zusammenhängen, wie z. B. Zyklusunregelmäßigkeiten und prämenstruelles Syndrom.
- Vaginal wird es in folgenden Fällen verschrieben: als Ersatz bei Mangelerscheinungen der Eierstöcke, als Ergänzung der Lutealphase bei der In-vitro-Fertilisation oder bei einer drohenden Fehlgeburt.
- Topisch – über die Haut – wird es zur Verabreichung bei Patientinnen mit gutartigen Brusterkrankungen wie Mastodynie oder schmerzhaften Brustspannungen empfohlen.
Progesteron ist ein außergewöhnliches Hormon
Wie du in diesem Artikel gelesen hast, hat Progesteron so viele Funktionen, dass du sie nicht an beiden Händen abzählen kannst. Wir alle bringen dieses Hormon mit dem weiblichen Sexualzyklus in Verbindung, aber darüber hinaus scheint es auch eine wichtige Rolle bei der nervlichen Reizübertragung und bei Erkrankungen während der Schwangerschaft zu spielen.
Obwohl Progesteron als Medikament bei Menstruationsstörungen sehr nützlich sein kann, solltest du vor einer Therapie immer deinen Arzt oder deine Ärztin befragen, welchen Weg du einschlagen solltest.
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